Joannes Andreas Weiß (getauft 11. Juni 1722 in Nabburg; † 16. Februar 1807 ebenda) war der Begründer der Orgelbauer-Familie Weiß, die von 1750 bis 1858 in Nabburg (Oberpfalz) und in Schlesien wirkte.

Leben

Nach seiner Orgelbauerlehre ließ er sich 1750 in Nabburg nieder. Am 30. April 1754 heiratete er Anna Birgida Kraus. Er baute neue Instrumente vor allem in der mittleren und östlichen Oberpfalz. Er besaß den „kleinen Hofschutz“ und war Mitglied des Inneren Rates seiner Heimatstadt. Seine Nachkommen bauten und warteten Orgeln bis zum Jahr 1858.

Werkliste

Zuschreibungen

Nachkommen

Franz Joseph Weiß (I.)

Leben

Franciscus Josephus Weiß (getauft 11. Februar 1755 in Nabburg; † 1. Juli 1825) in Peiskretscham, ein Sohn von Andreas Weiß, ging mit 19 Jahren in die Fremde (Graz, Wien, Pressburg, Budapest, Prag, Leipzig, Berlin, Hamburg, Danzig, Warschau, Breslau) und ließ sich schließlich in Peiskretscham (Oberschlesien) nieder. Er baute traditionelle barocke Instrumente mit einem Manual.

Nachgewiesene Werke

  • 1783 Keltsch (Kielcza)
  • 1790 Braunbach bei Gleiwitz (Rudno)
  • 1792 Ackerfelde bei Gleiwitz (Ziemientzitz)
  • 1795 Gnadenfeld bei Ratibor (Pawlowiczki), Herrnhuter Brüdergemeine
  • 1796 Jarischau bei Groß Strehlitz (Jaryszów)
  • 1800 Rachowitz bei Gleiwitz (Rachowice)
  • 1805 Pszow bei Rybnik (Pszów)
  • 1806 Kochlowitz, Stadtteil von Ruda bei Kattowitz (Kochlowice), Kirche der Muttergottes von Lourdes
  • 1807 Rybnik (Ribnich), Kirche der Schmerzensmutter
  • 1816 Pniow bei Peiskretscham (Pniów)
  • 1817 Odersch bei Ratibor (Oldrisov, heute tschechisch)
  • 1819 Neustadt (Prudnik), evangelische Kirche Augsburger Bekenntnis
  • 1820 Lubschau bei Lublinitz (Lubsza)
  • 1822 Cosel (Kozle)

Johann Michael Weiß

Leben

Joannes Michael Weiß (* 19. Januar 1766 in Nabburg; † 22. August 1848), ein Sohn von Andreas Weiß, übernahm 1807 von diesem die Orgelbau-Werkstatt und führte sie fort. 1839 erblindete er am grauen Star, ab da führte sein Sohn Joseph die Werkstatt.

Nachgewiesene Werke

Zuschreibungen

Joseph Weiß (II.)

Leben

Joseph Weiß (* 8. März 1788 in Nabburg; † 13. Oktober 1858 ebenda), ein Sohn von Johann Michael Weiß, führte die Werkstatt in 3. Generation fort. Sie erlosch mit seinem Tod.

Werke

Literatur

  • Michael Bernhard: Orgeldatenbank Bayern, Version 5, 2009.
  • Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Die Orgelbauer Weiß aus Nabburg. in: Die Oberpfalz 1977, S. 233–240.
  • Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Orgeldenkmale in Mittelfranken. Ulrike Schneider Rensch Orgelbaufachverlag, Lauffen am Neckar 2001, ISBN 3-921848-08-3.
  • Eberhard Kraus: Historische Orgeln in der Oberpfalz. Schnell und Steiner, München 1990, ISBN 3-7954-0387-1.
  • Michael Sandt: Der Orgelbauer Andreas Weiß. In: Die Papst-Benedikt-Orgel. Hrsg. Stiftskapitel unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle Regensburg. Schnell und Steiner, Regensburg 2006, ISBN 3-7954-1885-2.
  • Theodor Wohnhaas: Notizen zur Speinsharter Kirchenmusik. In: Heimat Eschenbach 1981, Hrsg. Heimatverein Eschenbach, S. 25–27.

Einzelnachweise


Neubauten Jann Orgelbau

Orgelflügel in St. Anna von Jörg Breu d.Ä. Augsburg, Kunst, Schwaben

Die unscheinbar und doch historisch Philtrat

Orgelfahrt2013

DateiEixlberg, Orgel Andreas Weiß 1752.JPG Wikipedia