Süßer die Glocken nie klingen ist ein bekanntes deutsches Weihnachtslied aus dem 19. Jahrhundert, das erstmals 1860 veröffentlicht wurde.

Geschichte

Den Text verfasste der deutsche Theologe und Pädagoge Friedrich Wilhelm Kritzinger (1816–1890), der Direktor der Lehrerinnenbildungsanstalt in Droyßig. Veröffentlicht wurde das Lied erstmals unter dem Titel Die Weihnachtsglocken in der Sammlung Liederstrauß von Bernhard Brähmig, der ebenfalls an den Droyßiger Anstalten als Musiklehrer tätig war. Kritzinger veröffentlichte den Text 1866 nochmals in seinem Weihnachtsbüchlein für Schule und Haus.

Die Melodie, der Kritzinger sein Gedicht ausdrücklich unterlegte, stammt von dem Volkslied Seht, wie die Sonne dort sinket, das seit 1841 in Thüringen sowie seit 1847 in Schlesien überliefert ist. Gelegentlich wird eine Entstehungszeit vor 1826 vermutet. Karl Kummerel (1822–1857) schuf 1847 eine Umdichtung des Liedes, weswegen er oft fälschlich als Autor angegeben wird. Als Vorlage dieses Volkslieds gilt seinerseits das volkstümliche Kunstlied Dort sinket die Sonne im Westen auf einen Text des Zittauer Lehrers Ernst Heinrich Schwabe (1787–1818), zu dem der Komponist August Harder 1808 eine (allerdings andere) Melodie veröffentlichte. Die Melodie des Volksliedes war auch in zahlreichen weiteren Varianten (u. a. Das Liebchen im Grabe) verbreitet. Bezeichnenderweise ist auch schon in den älteren Texten zu der Melodie von Glocken die Rede, was Kritzinger als Anregung gedient haben mag.

In den Niederlanden kennt man das Lied unter dem Titel "Het avondklokje ('t zonnetje gaat van ons scheiden)".

Spätestens seit den 1890er Jahren, und von da an sehr häufig, ist das Lied in Gebrauchsliederbüchern zu finden.

Eine weitere Vertonung des Textes von einem gewissen Wilhelm Ritzmann ist 1893 im Liederbuch Frohe Lieder der deutschen baptistischen Gemeinde in Cleveland (Ohio) nachgewiesen.

Das Lied schafft eine hoffnungsvolle und heilsame Stimmung. Der Glockenklang steht als Symbol für Friede, Freude und Weihnachtswonne.

Liedtext

Der Text ist in mehreren, leicht voneinander abweichenden Fassungen überliefert. Im Folgenden ist Kritzingers Originaltext abgedruckt:

Melodie

Literatur

  • Franz Xaver Erni, Heinz Alexander Erni: Stille Nacht, heilige Nacht. Die schönsten Weihnachtslieder. Herder, Freiburg im Breisgau 2002, ISBN 3-451-27367-5, S. 120 u. 190.
  • Gottfried Natalis, Ernst Klusen: Das Weihnachtsbuch der Lieder. Insel, Frankfurt am Main 1975, ISBN 3-458-31857-7.
  • Ingeborg Weber-Kellermann: Das Buch der Weihnachtslieder. 10. Auflage. Atlantis, Zürich 2003, ISBN 3-254-08213-3, S. 260–262.

Weblinks

  • Gemeinfreie Noten von Süßer die Glocken nie klingen in der Choral Public Domain Library – ChoralWiki (englisch)
  • Süßer die Glocken nie klingen im Liederprojekt von Carus-Verlag und SWR2
  • Süßer die Glocken nie klingen, lieder-archiv.de

Einzelnachweise


Süßer die Glocken nie klingen Noten, Liedtext, MIDI, Akkorde

Süßer Die Glocken Nie Klingen (Vinyl) Discogs

Süßer die Glocken nie klingen Noten, Liedtext, MIDI, Akkorde

Weihnachtslied Süßer die Glocken nie klingen

Text Weihnachtslieder Süßer die Glocken nie klingen MusikGuru